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von T.Marstaller

Die Holzkirche im Kontext des Projekts Campus Galli

Im Zuge der Errichtung eines frühmittelalterlichen Klosters in Anlehnung an den St. Galler Klosterplan entstand bereits in der Startphase des Projekts eine Holzkirche. Diese Kirche bildet zunächst das zentrale Element der Anlage, die mit Klausurbereich, Wirtschaftsgebäuden und landwirtschaftlichem Betrieb ein plausibles frühmittelalterliches Lebensbild vermitteln soll.[1]

Während der Saison 2017 lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem Einbau der Chorschranken, deren wissenschaftliche Grundlage im Folgenden erörtert werden soll.

Räumliche Struktur eines Sakralbaus

Neben den für ortsfeste Kirchen obligatorischen Altären, gehören Vorrichtungen zur Unterteilung des Sakralbaus in verschiedene Funktionsbereiche zu den frühesten bekannten Ausstattungselementen. Diese als „Schranken“ bezeichneten Anlagen dienten vor allem zur Trennung der Anwesenden in verschiedene Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben während der Zeremonie. Derartige Schrankenanlagen fanden sich in zahlreichen spätantiken und frühmittelalterlichen Kirchenanlagen, zwingend in Klosterkirchen, aber nicht selten auch in „einfachen“ Dorfkirchen. Insbesondere in Kirchen, die, wie im Falle St. Gallens, auch für „weltliche“ Kirchgänger und Pilger zugänglich sein sollten, begrenzten die Schranken den Raum, zu dem die „Laien“ Zutritt hatten.

Chorschranken und Altarschranken im St. Galler Klosterplan

Abb.1. Abteikirche des Klosterplans mit farbiger Hervorhebung der Schranken, Altarschranken und des Ziboriums. Tremp 2014 (Beilage), Überarbeitung: TM

Gerade im St. Galler Klosterplan sind Schrankenanlagen gleich an mehreren Stellen des Langhauses eingezeichnet (Abb. 1). Zudem erhielten hier auch die Nebenaltäre eigene Schranken. Derartige Altarschranken sind aber mit Ausnahme von einzelnen Altarstellen über Heiligengräbern bislang an keinem Ort sicher archäologisch nachgewiesen worden.

Ob die außerordentliche Fülle von Altären und Chören in dem Entwurf der Abteikirche im Klosterplan als realistisch betrachtet werden kann, ist zu hinterfragen. Sicher ist er getragen von dem Wunsch nach einer Kirche, die alle Heiligen, und damit alle Gläubigen gleichermaßen unter einem Dach vereint. Andererseits existierte zumindest in Centula mit der 799 geweihten Klosterkirche des Hl. Richarius und Salvator ein zeitgenössisches Beispiel, das eine vergleichbare Altarhäufung aufwies. Der liturgische Zweck der insgesamt 30 belegten Altarstellen in Centula war nicht nur die Lesung der 30 überlieferten Messen für die 300 Mönche und weiteren Schüler. Sie boten darüber hinaus die Möglichkeit an Hochfesten eine komplexe feierliche Prozession durch die Kirche nach Vorbild des Stationsgottesdienstes des Papstes in Rom durchzuführen.[2]

Die Raumkonzeption der Abteikirche in dem für das hoch bedeutende Kloster in St. Gallen bestimmten Entwurfes ist demnach keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern sollte offenbar ein Optimum an liturgischen Möglichkeiten aufzeigen.

In der Anordnung und Ausgestaltung der Schrankenanlagen zeigen sich jedenfalls Einzelstrukturen, die nachweislich zur Zeit der Planerstellung andernorts existiert haben und die folglich als Planungsgrundlage auch für die Schranke der Holzkirche im Campus Galli dienen können. So grenzen die Schranken im Klosterplan keineswegs nur den in der Vierung untergebrachten Mönchschor und damit zugleich den (aufgrund der ebenerdig konzipierten Krypta) stark erhöhten, also baulich akzentuierten Hauptchor mit Heiligengrab und Hochaltar ab. Vielmehr schieben sich die Schranken nicht nur deutlich in das Mittelschiff des Langhauses vor, sondern dominieren es förmlich: so erhielt der im östlichsten Joch des Langhauses stehende Ambo eine eigene Umschrankung. Ein weiterer, ausdrücklich als „chorus“ bezeichneter Bereich mit Schrankenanlage findet sich im westlichen Teil des Langhauses innerhalb der beiden westlichen Joche, also unmittelbar dem Westchor vorgelagert. Anders als die Mönchschor- und Amboschranken im Osten ist die Schranke hier aber nicht in die Langhausarkaden eingebunden, sondern steht an allen vier Seiten frei im Raume. Der westliche „chorus“ besitzt nach Westen hin einen betont breiten, axialen Durchgang, der sich – vom „chorus“ durch einen schmalen Querkorridor getrennt – auf den Treppenaufgang zum Altarraum der Westapside bezieht. Dagegen finden sich an der Ostseite der Schranke des westlichen Chores zwei schmale, außen liegende Durchgänge. Während die drei westlichen Seiten der Chorschranke keinen Kontakt zu den Schiffsarkaden aufnehmen, wurde die Ostseite des „chorus “ nun wieder auf Mittelschiffsbreite erweitert und bildet so das Bindeglied zu einer weiteren Teilabschrankung innerhalb des östlich folgenden Arkadenjochs. Die dreiseitig den Raum einfassende Schranke dieses Langhausabschnitts bezieht sich eindeutig auf den hier eingetragenen Taufbrunnen („fons“), dem östlich ein dreiseitig umschrankter Altar zugeordnet ist.

An sämtlichen im Langhaus eingetragenen Nebenaltären der Abteikirche des St. Galler Klosterplans finden sich an der Westseite dreiseitig vorgelagerte und an der Ostseite bündig mit den jeweiligen Altären schließende Altarschranken. Dagegen wurde in den durch Chorschranken ausgeschiedenen Chorbereichen der Abteikirche auf Altarschranken weitgehend verzichtet. Lediglich bei den beiden Seitenaltären („St. Benedikt“ und „St. Columban“) am Treppenaufgang zum Ostchor scheinen im Klosterplan zusätzliche Altarschranken dargestellt zu sein.

Bemerkenswert ist die Darstellung der Durchgänge, die im Klosterplan genauso wiedergegeben sind, wie die sicher mit Türblatt verschlossenen Tüöffnungen der umliegenden Klosterbauten. Bei den erhaltenen oder rekonstruierten Chorschranken aus karolingischer Zeit scheinen dagegen keine Indizien für einen Verschluss der Durchgänge mit Türblatt vorzuliegen.

Die hölzerne Schranke des Campus Galli als konstruierte Rekonstruktion

Aufgrund archäologischer Untersuchungen ist bekannt, dass es in Holzkirchen sowie in einigen Steinkirchen hölzerne Chorschranken gegeben hat, jedoch sind steinerne Schranken in Holzkirchen weder plausibel, noch gibt es entsprechende archäologische Hinweise.

Abb.2. Campus Galli: Blick auf die noch unvollendete Schranke der Holzkirche. TM

Für die Holzkirche des Campus Galli kam daher nur ein hölzerner Einbau in Frage, dessen liturgische Notwendigkeit sich hinreichend aus dem oben Dargestellten ableiten lässt.

Anders als im Fall von steinernen Ausführungen konnten von hölzernen Schrankenanlagen bislang zwar archäologische Strukturen[3], aber noch keine Originalteile aufgedeckt werden. Insofern ist bislang völlig unbekannt, wie sie ausgesehen haben könnten. Sämtliche bis heute bekannten Bauteile karolingischer Chorschranken sind massiv ausgeführt und stammen auch aus steinernen Kirchen.

Dennoch liegen in der Gestalt der steinernen Chorschranken, wie nachfolgend dargelegt werden soll, klare Hinweise auf deren hölzerne Pendants verborgen, sowohl was konstruktive Details als auch deren motivische Ausgestaltung angeht.

Capena, San Leone: vollständig erhaltene Chorschranke des 8./9. Jh. https://www.inparalleloarchitettura.com/s-leone-magno; Überarbeitung: TM

Die Architektur der vor allem aus dem 7. bis 9. Jahrhundert bekannten liturgischen Schrankenanlagen, deren Überreste sich vor allem in Kirchen der ehemals langobardischen, bajuwarischen, seltener in alemannischen oder fränkischen Herrschaftsgebiete aber auch in weiten Teilen des christianisierten Südosteuropas erhalten haben, ist trotz der großen räumlichen Distanz bemerkenswert eng miteinander verwandt: In aller Regel handelt es sich um ein Rahmengerüst aus steinernen Schwellen mit aufgezapften Schrankenpfeilern, in welche seitlich Brüstungsplatten eingenutet sind (Abb. 10). Bei einigen Beispielen schließen die Schrankenplatten in Brüstungsriegeln, es existieren aber auch Beispiele, bei denen auf die Riegel verzichtet wurde. In den meisten Fällen dienen die Schrankenpfeiler als Sockel für schlanke Rund- oder Achtkantsäulchen mit schwach ausgeprägter Basis und meist in Kompositformen (ionisch-korinthisch) gehaltenen Kapitellen. Nicht selten sind Pfeiler und darüber stehendes Säulchen aus einem Stein gearbeitet. Die Säulchengalerie schließt in aller Regel in einem Architrav, der allenfalls von rundbogig, oder giebelförmig geschlossenen Durchgängen unterbrochen wird.

Laubendorf (Kärnten): Rekonstruktion der frühchristlichen Kirche (5./6.Jh.) mit hölzerner Chor- bzw. Altarschranke. Glaser 1997, S. 131
Abb.3b. Schrankenpfeiler mit Nuten aus Molzbichl. Karpf 2001, S.110.
Abb.3a. Steinschwelle („Sockelstein“) mit Zapfloch aus Müstair Roth-Rubi 2015, S.125.

Aus technischer Sicht ist der Aufbau der Steinschranken ganz eindeutig der Holzbautechnik entlehnt: wie zahllose Holzbauten besitzen die steinernen Schranken Schwellen (Roth-Rubi: „Sockelsteine“), denen die Schrankenpfeiler wie Holzständer aufgezapft wurden (Abb. 3a). Einige Schranken besitzen sogar Brüstungsriegel, die mit den Pfeilern verbunden sind, und die Brüstungstafeln (Schrankenplatten) der Chorschranken sind wie hölzerne Bohlen oder Bretter in die Pfeiler eingenutet (Abb. 3b).[4] Die enge bautechnische Verwandtschaft[5] war für einige Autoren offenbar auch Anlass, bei der in der Literatur verwendeten Terminologie Begriffe aus dem Holzbau zu verwenden, ohne dies jedoch weitergehend zu hinterfragen. So werden die senkrecht stehenden Bauteile, in welche die Schrankenplatten eingenutet sind teils als „Pfeiler“ (Karpf, Johannson-Meery, Will), teils als „Pfosten“ (Roth-Rubi) bezeichnet. Das die Schrankenplatten häufig nach oben abschließende Werkstück wird dagegen „Balken“ genannt und der horizontale Abschluss der Säulchengalerie als „Architrav“ (Karpf) oder „Abschlußbalken“ (Roth-Rubi) bezeichnet, obwohl der an den Holzbau erinnernden „Balken“ doch eher einem „Brüstungsriegel“ entspricht, was bei den offenbar nur an einem Ende mit Zapfen versehenen „Balken“ aus Müstair auch besser passen würde.[6]

Die konstruktive Nähe zum Holzbau lässt es keinesfalls abwegig erscheinen, die steinernen Chorschranken auf hölzerne Vorbilder zurückzuführen – zumal hölzerne Schranken bereits in spätantiken, aber auch in späteren Kirchen nachgewiesen oder zumindest anzunehmen sind (Abb. 4).[7]

Im Falle der Schrankenanlage in der Holzkirche des Campus Galli wurde deshalb der „historische Spieß“ herumgedreht: die nachweisbaren steinernen Chorschranken werden hier als Abbild interpretiert und dadurch zum Vorbild für die hölzernen Schranken!

Zum Grundriss der hölzernen Chorschranke

Bei der Suche nach einem wissenschaftlich begründbaren Grundriss der hölzernen Chorschranke galt es zunächst zu beachten, dass es sich bei der Holzkirche des Campus Galli nicht um eine gewöhnliche Kirche, sondern um eine frühe Klosterkirche handelt. Damit scheiden die ländlichen oder privatherrschaftlichen Vergleichsbeispiele von vorneherein aus. Allerdings handelt es sich bei den bekannten karolingischen Klosterkirchen mit archäologisch nachgewiesenen Schrankenanlagen bislang durchweg um Steinbauten. Und auch bei diesen Bauten ist die genaue Form der Chorschrankenanlage nur in Ausnahmefällen sicher rekonstruierbar.

Ein im wörtlichen Sinne naheliegendes Beispiel bietet die Klosterkirche St. Peter und Paul in Niederzell auf der Insel Reichenau. Sie diente zugleich als Grabkirche des Stiftsgründers Bischof Egino von Verona und kann daher in die Zeit vor Entstehung des St. Galler Klosterplans datiert werden. Von 1970-72 wurden durch Wolfgang Erdmann archäologische Untersuchungen in der Kirche durchgeführt und dabei größere Teile der Fundamente der 799 durch Bischof Egino von Verona gegründeten „Cella“, der Stiftskirche St. Peter und Paul freigelegt.[8] Bei den Grabungen kamen neben dem Fundament einer Chorschrankenanlage neben einer karolingisch verzierten Kämpferplatte auch größere Fragmente zweier Chorschrankenplatten zum Vorschein,[9] die eine enge formale Verwandtschaft zu Schrankenplatten aus Norditalien (z.B. zu den Platten aus St. Benedikt in Mals im Vintschgau)[10] zu erkennen geben. Die einschiffige Saalkirche mit halbrunder, leicht gestelzter Rundapsis besaß mit rund 25 m Länge bei knapp über 10 m Breite[11] eine überaus stattliche Größe. Das Fundament der zum Ursprungsbau zugehörigen Chorschranke scheint das östliche Drittel des Schiffs geradlinig abgegrenzt zu haben.

Abb.7. Molzbichl, St. Tiburtius: Grabungsbefund der Kirche des 8. Jh. mit Schranke. Karpf 2001, S. 31.
Abb.6. Müstair, Klosterkirche St. Johann: Rekonstruktionsversuch der Schrankenanlage in der karolingischen Klosterkirche Roth-Rubi 2015.
Abb.5. Müstair, Klosterkirche St. Johann: nachgewiesene Positionen der erhaltenen Schrankenpfeiler (“Pfosten”), welche eine in den Raum vorspringende Schrankenanlage belegen. Roth-Rubi 2015, S. 57.

In Müstair haben die umfangreichen bauarchäologischen Untersuchungen eine außerordentliche Fülle an Schrankenfragmenten ergeben. Darunter befinden sich auch mehrere Eckpfeiler („Eckpfosten“), deren nur teilweise gestalteten Seiten sowohl eingezogene wie auch vorspringende Abschnitte belegen (Abb. 5). Damit deuten sie außerdem auf eine vorzugsweise den Laienbereichen der Kirche zugewandte Außensicht der Schranken hin.[12] Ob die Schranke einst eingezogene Zugänge besaß, wie Kathrin Roth-Rubi vermutet, sei dahingestellt. In jedem Falle konnte sie einen mehrfach rechtwinklig abknickenden Verlauf der überwiegend frei im Raum stehenden Chorschranken nachweisen (Abb. 6). In diesem Punkt erinnert die Rekonstruktion Roth-Rubis (vermutlich nicht zufällig) an die frei im Mittelschiff positionierte, westliche Schrankenanlage des St. Galler Klosterplans (siehe Abb. 1).

Eine laut Matthias Untermann U-förmig in den „Laienteil“ vorspringende Schranke konnte Hermann Dannheimer für die um 750 datierte erste Klosterkirche von Sandau bei Landsberg/Lech nachweisen.[13]  Eine dem Beispiel von Sandau unmittelbar vergleichbare Schrankenanlage ist für die Kirche St. Tiburtius in Molzbichl (Kärnten/Österreich) archäologisch belegt (Abb. 7).[14] Die ehemalige Chorschrankenanlage des um 780 entstandenen Sakralbaus gehört zu den ganz wenigen Beispielen, die anhand archäologischer Untersuchungen sowohl im Grundriss, als auch anhand der zahlreichen Funde in der aufgehenden Substanz gut rekonstruiert werden kann.

Die Art der Schranke gibt einen wesentlichen Hinweis auf eine Bedeutung des Gebäudes als Klosterkirche eines vermutlich um 780 gegründeten, urkundlich jedoch (noch) nicht greifbaren Konvents.[15] Der abknickende, mit seinem Mittelteil nach Westen vorspringende Verlauf der Chorschranke wäre demnach als Raum für die Bänke des Sängerchores zu interpretieren (Abb. 8).

Abb.9. Campus Galli: in den Raum vorspringende hölzerne Chorschranke . TM
Abb.8. Molzbichl, St. Tiburtius: Rekonstruktion der Innenausstattung (Lage des Ziboriums ist nicht gesichert). Karpf 2001, S. 36.

Dieses Motiv erschien für die Themenstellung an der Holzkirche des Campus Galli und der Konstruktion der Chorschranke geradezu ideal, zumal die Kirche in Molzbichl auch noch ein dem Gallusgrab vergleichbares Heiligengrab aufwies (Abb. 9). Aufgrund der deutlich erkennbaren Bezüge der karolingischen Chorschranken von der Reichenau (Niederzell) nach Bayern, Oberitalien und Karantanien (Kärnten), wie sie ja auch in der formalen Ausprägung der Schrankenplatten in Reichenau-Niederzell und Hirsau vorliegen, kann Molzbichl trotz seiner verhältnismäßig großen räumlichen Entfernung zu St. Gallen/Reichenau und der Tatsache, dass es sich auch dort um einen Steinbau mit steinerner Schranke handelt, als geeignetes Vergleichsbeispiel dienen.

Die Ausführung der hölzernen Schranken sowie der Freistützen des Altarziboriums orientiert sich der oben ausgeführten Argumentation folgend eng an ihren steinernen Paten. So besitzt die hölzerne Schranke im Campus Galli den bei steinernen Schranken regelhaft belegten Aufbau auf Schwellen, einem durch Pfeiler gegliederten Brüstungsfeld mit riegelförmigem Abschluss, einer darüber sich erhebenden Säulengalerie und dem oben abschließenden, einem Architrav vergleichbaren Rähm.

Schrankenanlagen als Bildträger

Chorschranken sind keinesfalls nur Bestandteil eines liturgischen Raumkonzepts einer Kirche. Zu allen Zeiten sind sie Träger aufwendiger Dekorationen. Als „Bildträger“ dienen vor allem die Pfeiler und Brüstungsplatten, sowie die bisweilen aufwendig gestalteten Tympana der Giebel- oder Rundbögen über den Durchlässen.

Von großer Bedeutung ist der Umstand, dass Ihr Dekor in den allermeisten Fällen nach außen, sprich dem „weltlichen“ Teil des unterteilten Kirchenschiffs zugewandt ist.[16] Die Gestaltung der allermeisten Platten und Pfeiler erfolgte fast ausschließlich in Form von Flachreliefs. Voll- oder dreiviertelplastische Gestaltungen bilden bei den karolingischen Beispielen eine seltene Ausnahme.

Abb.14. Zweikirchen/Kärnten: Schrankenplatte. Karpf 2001, Tafel 33.
Abb.13a+b. A: Mailand, San Ambrogio (heute Antependium): Schrankenplatte um 800 ; B: Müstair, St. Johann (heute Antependium): Schrankenplatte, Ende 8.Jh. Aufreihung von Salomonsknoten, Feigen- oder Weinblättern und Trauben in derselben Anordnung. A: https://commons.wikimedia.org B: Roth-Rubi 2015, S. 237.
Abb.12. Bobbio, Museo dell’Abbacia: Grabplatte des Cumianus, 8. Jh. Roth-Rubi 2015, S. 14.
Abb11. Ferentillo, San Pietro in Valle. Roth-Rubi 2015, S. 29.

Ein auffälliges gestalterisches Merkmal der meisten karolingerzeitlichen Schrankenanlagen, ebenso anderer plastisch ornamentierter Werksteine, wie etwa den Antependien von Altären, oder den Steinplatten von Tauf- und Altarziborien, Grabplatten oder Sarkophagen insgesamt, ist die große Ansammlung unterschiedlicher Motive (Abb. 11). Scheinbar planlos nebeneinander dargestellt, erinnern sie bisweilen an einen Musterkatalog (Abb. 12). Häufig finden sich als rahmende und zugleich verbindende Gliederungselemente Flecht- oder Knotenbänder bzw. -kordel oder vegetabile Ranken. Sie umgarnen zumeist kreisförmige Felder, oder liegende bzw. stehende Quadrate, in denen die einzelnen Motive platziert sind. Bei den Werksteinen mit kreisförmigen Feldern werden ganz im Stile eines „horror vacui“ (der „Angst“ vor dem leeren Raum) zumeist auch die Felder und Zwickel zwischen der Kreisfeldern mit entsprechenden Darstellungen gefüllt. So treten neben geometrisch-ornamentalen oder teils abstrahierten, vegetabilen Motiven zoomorphe, in seltenen Ausnahmefällen auch figürlichen Darstellungen auf. Teils finden sich die jeweiligen Motive in symmetrischer Anordnung oder anderer systematischer Aufreihung wie beispielsweise auf den großen Schrankenplatten in der Klosterkirche in Müstair (Abb. 13a) oder San Ambrogio in Mailand (Abb. 13b), hier sogar in derselben Anordnung der Motivreihen! Teils scheinen die Motive zusammenhanglos durcheinandergewürfelt, wie beispielsweise auf den Schrankenplatten aus Zweikirchen/Kärnten (Abb. 14), aus der Klosterkirche in Frauenchiemsee (Abb. 15), San Leone in Capena (Abb. 10), der Kathedrale in Vence[17] (Abb. 16), der Klosterkirche in Müstair (Abb. 17), oder auch schon bei einer Platte aus der in das 7. Jahrhundert datierten Klosterkirche St. Pierre in Metz (Abb. 18).

Abb.18. Metz, St. Pierre: Schrankenplatte des 7.Jh. Will 2001, Katalog Nr. 34.
Abb.17. Müstair, Klosterkirche St. Johann: Schrankenplatte des ausgehenden 8.Jh. Roth-Rubi 2015, S. 486.
Abb.16. Vence (Dép. Alpes-Maritimes), Kathedrale de la Nativité-de-Marie: Schrankenplatte wohl Ende 8.Jh. https://de.wikipedia.org
Abb.15. Frauenchiemsee, Klosterkirche: Schrankenplatte des 8. Jh. Johannson-Meery 1993, S. 37.

Bis ins Hochmittelalter hinein (11./12.Jh). lässt sich in der ornamentalen Ausgestaltung der Schrankenanlagen nur äußerst selten ein komplexes Bildprogramm erkennen, sondern vielmehr die aufgezeigte, vielfältige Ansammlung an Einzelmotiven.

Um diesen frühmittelalterlichen Bildaufbau aufzugreifen ohne jedoch eine (fragmentarisch) überlieferte, steinerne Schrankenanlage zu kopieren, wurde den Handwerkern des Campus Galli deshalb kein explizites Bildprogramm vorgegeben, sondern lediglich Motivvorlagen, auf deren Auswahl noch einzugehen sein wird. Die Ausgestaltung im Detail wurde den Handwerkern selbst überlassen. Tatsächlich führte dies zu der erwarteten Heterogenität in der Zusammenstellung der Motive sowie Unterschieden in der Qualität der Ausführung. Die Gestaltungsmotive wurden in Relieftechnik in die Pfeiler, Platten und das Giebelfeld des Durchgangs geschnitten, um auch hier die engen Bezüge von Stein- und Holzhandwerk zu betonen.

Motive und ihre Verteilung auf den Schrankenanlagen

Einen guten Überblick über die Motivvielfalt und deren Verteilung bieten die Arbeiten zu den Schrankenteilen aus dem Herzogtum Baiern und Bairisch-Schwaben von Barbara Johannson-Meery,[18] zu den Befunden aus Karantanien von Kurt Karpff,[19] zu den frühen Schrankenteilen aus St. Pierre in Metz durch Madeleine Will[20] sowie besonders die jüngste, vergleichende Arbeit zu dem äußerst umfangreichen Bestand an Schrankenfragmenten aus Müstair von Katrin Roth-Rubi,[21] weshalb hier nur die Hauptmotive exemplarisch vorgestellt werden sollen.

Naturgemäß finden sich komplexe Gestaltungen vor allem an Bauteilen mit größeren Oberflächen, wie etwa an den Schrankenplatten der Brüstungsfelder. Schmalere Bauteile, wie Schrankenpfeiler, Brüstungsgesimse oder Gewändesteine der Durchgänge sind mehr von einfachen Flechtbändern, Ranken oder kleineren Einzelmotiven geprägt. Doch auch hier ist immer wieder die bewusste Aufreihung unterschiedlicher Motive zu beobachten.

Die meisten bekannten Chorschrankenfragmente weisen ornamentale Motive auf. Dazu gehören neben Kreuzen, mehr oder weniger komplex verschlungenen Flechtbändern oder unterschiedlichen Knotenmotiven auch Spiralen oder konzentrische Kreise. Daneben kommen häufig auch vegetabile Motive vor, nicht selten in abstrahierter Form, wie etwa Blatt- oder Weinranken, Blüten (Rosetten, Lilien) oder auch Palmetten. Häufig sind sie mit den Flechtbandrahmungen verbunden oder in sie eingebunden, mit Kreuzmotiven kombiniert (vor allem Lilien), oder es wachsen die Ranken aus Kelchgefäßen. Eine größere Gruppe bilden auch zoomorphe Darstellungen, zu denen vor allem Vögel (zumeist Adler, Tauben oder Pfauen) gehören. Seltener finden sich Löwen, Stiere, Hunde/Wölfe  oder Bären (?). Zur Gruppe der zoomorphen Motive dürfen ferner die Fabelwesen gerechnet werden, wie etwa Einhörner, Greife oder andere Mischwesen. Die wohl seltensten Motive sind figürliche Darstellungen, aber auch sie kommen vereinzelt, teils völlig unvermittelt vor.

Immer wieder tauchen – vorzugsweise bei den südalpinen Schranken – beinahe szenische Motive auf, wie etwa Vögel, die Früchte (einzelne Früchte und vor allem Trauben) aus dem Ranken picken, oder Vögel (meist Tauben oder Pfauen), die sich gegenüber sitzen, aus einem Kelch trinken oder seitlich aus einer den Lebensbaum symbolisierenden Palmette naschen. In vergleichbarer antithetischer Anordnung, häufig zu Seiten von Palmetten, wurden auch Löwen (vgl. Danielsdarstellung), Hunde oder Fabelwesen dargestellt.  Hier ergeben sich zahlreiche theologische Querbezüge zwischen den Kelch- und Lebensbaum- oder auch Brunnenmotiven als Symbol für den lebensspendenden Christus und dem – vor allem in den paganen Religionen – beliebten Motiv des siegreichen Gottes. Ihm wird der todüberwindende Christus gleichgestellt und beispielsweise durch das Motiv des Daniel in der Löwengrube mit den antithetisch gegenübergestellten Löwen symbolisiert.

Kreuze

Der christliche Bedeutungsgehalt der Kreuze ist unzweifelhaft, wenngleich Kreuzornamente auch in vorchristlicher Zeit vorkommen. Sie treten auf den Chorschranken zumeist als griechische, d.h. als stehende Kreuze mit gleich langen Armen auf. Häufig sind Variationen in Form von Krukenkreuzen oder griechische Kreuzen mit sich verbreiternden Armen vorzufinden. Daneben tauchen immer wieder auch Andreaskreuze (liegende, gleicharmige Kreuz) auf, zumeist aber als darstellungsfeldgliederndes Element. Lateinische Kreuze sind eher selten, und wenn, dann zumeist als gliederndes Hauptmotiv, um das weitere Motive geschaart sind. Zahlreiche Kreuze sind als Mischmotive dargestellt, wie Flechtkreuze, Kreuzknoten, Kreuzblüten, Radkreuze oder Lilienkreuze, sodass bisweilen nicht eindeutig zu entscheiden ist, ob das Kreuz als symbolhaftes Motiv oder schlichtweg als Gestaltungselement genutzt wurde.

Flechtbänder und Knoten

Abb.28. Aquileia, Bischofskirche des Theodorus, frühchristliches Bodenmosaik vor 319 mit Salomonsknoten, Schlaufenknoten, Flechtbändern und Flechtbandkreuzen. Von Zairon – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Flechtband- bzw. Kordel- und Knotenmotive sind auf den Chorschranken besonders häufige Motive, obgleich sie in ihrer Bedeutung jedoch nur unsicher zu interpretieren sind. Während in der kunsthistorischen  Forschung zum Frühmittelalter ihr Ursprung gerne in den germanisch-heidnischen Regionen oder in der keltischen Kunst gesucht wird, gehören Flechtbänder und Knotenmotive bereits in frühchristlichen Mosaiken zu den Hauptornamenten, wie die unter Bischof Theodorus vor 319 entstandenen, aber wohl noch bis zum Umbau der Kirche im 11. Jh. noch offen zugänglichen Mosaiken der Bischofskirche von Aquileia eindrucksvoll belegen (Abb. 28). Hier treten einfache und auch komplexere Flechtbänder ebenso in Erscheinung wie Flechtbandkreuze. Noch häufiger sind hier Knotenmotive, die sich in teils (sicher ganz bewusst) aus zusammengesetzten Einzelelementen gebildet werden (Flechtknoten) oder als Endlosschlingen gestaltet sind.

Ein ganz besonders häufiges Flechtknotenmotiv ist der sogenannte „Salomonsknoten“, der aus zwei sich kreuzförmig durchdringenden Ovalen, Spitzovalen oder Rechtecken gebildet wird. Der Salomonsknoten mit Rundovalen gehört seit konstantinischer Zeit zu den beliebtesten christlichen Ornamenten und taucht nachfolgend praktisch zu allen Zeiten, an allen Orten und auf den unterschiedlichsten Gegenständen auf. Die Salomonsknoten unterscheiden sich markant von anderen Vierpassknoten, die aus einer Endlosschleife gebildet sind.

Pflanzliche Motive

Abb.29. Grado, St. Euphemia, Bodenmosaik 6.Jh. By Wolfgang Sauber – Own work, CC BY-SA 3.0
Abb.35. Vodoca (Mazedonien); St. Leontiuskloster, Schrankenplatte, 10./11.Jh. https://commons.wikimedia.org
Abb.34. Niefern, Heimatmuseum: Grabkreuz von 1900. TM
Abb.33. Tübingen, Rathaus von 1435 d, in Holz geritzte Rosette an Riegel neben dem ehemaligen Eingang zur Lederbühne (1.OG). TM
Abb.32. Tübingen-Bebenhausen, Klosterkirche, Südportal, um 1200. TM.
Abb.31. Codex Gelasianum, Mitte 8.Jh. By Meister des Sakramentarium Gelasianum – The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei. DVD-ROM, 2002. ISBN 3936122202. https://commons.wikimedia.org/
Abb.30. Hintschingen, Goldblattkreuz, 7.Jh. Müller / Knaut 1987, S. 25.

Die vegetabilen Motive sind in vielerlei Hinsicht eng verwandt mit den Flechtband-, Kordel-, oder Knotenmotiven. Beide treten sowohl als gliederndes und rahmendes Element in Erscheinung, als auch in Form von sehr unterschiedlichen Einzelmotiven. Dabei sind die Ranken, Pflanzenblätter und Blüten häufig abstrahiert dargestellt und damit nur schwer oder gar nicht in ihrer Art zu bestimmen. Dazu gehören vor allem die Blütenmotive, die als vier- bis neublättrige Rosette mit rundlichen oder mit spitzovalen Blütenblättern vorkommen. Die als Zirkelschlagmotive gestalteten Rosetten mit spitzovalen Blättern erinnern zugleich an Sternornamente. Dies gilt vor allem dann, wenn sie in Kreise einbeschrieben sind und die die Blütenspitzen verbindenden Kreissegmente wiederum zu Spitzovalen ergänzt sind (so beispielsweise bei der Rosette im Zentrum des Goldblattkreuzes aus Hintschingen, Abb. 30). Unter den Blütenmotiven scheint den sechsblättrigen Rosetten mit spitzovalen Blütenblättern dieselbe Beliebtheit zuzukommen, wie den Salomonsknoten. Denn auch sie finden sich durch alle Zeiten hindurch an den unterschiedlichsten Orten und auf den unterschiedlichsten Gegenständen (Abb. 29-34). Und nicht selten sind beide Motive gemeinsam an einem Objekt vorzufinden (Abb. 35).

Zoomorphe und figürliche Motive

Noch mehr als die geometrisch- oder auch pflanzlich-ornamentalen Motive sind die in christlichem Architekturkontext auftretenden Tiermotive alleine schon durch zahlreiche Bibelstellen in ihrem Symbolgehalt sicher zu benennen. Seit frühchristlicher Zeit stehen sie als Elemente der Schöpfung auch für das Paradies und damit als Vermittler der Vorstellung vom ewigen Leben.[22] Wie beispielsweise Rosen oder Lilien haben auch sie ihre Wurzeln in vorchristlicher Zeit, sodass ihr Charakter bisweilen nicht eindeutig zu bestimmen ist. So tauchen etwa doppelköpfige Schlangen, wie sie mit geflochtenen Leibern gleich an mehreren Schrankenpfeilern der Klosterkirche St. Pierre in Metz vorhanden sind, in vorchristlichem Grabkontext als Gestaltungselement beispielsweise bei sogenannten S-Fibeln oder auf Baumsärgen (Oberflacht) auf. Ein Adler kann als Zeichen der Stärke und Macht sowohl für Odin als auch für Christus stehen.[23] Möglicherweise ist diese doppelte Deutungsmöglichkeit nicht selten auch bewusster Ausdruck des für die frühe Zeit der Christianisierung allgegenwärtigen Synkretismus, der eine Absicherung in jede Glaubenrichtung bezeugt. In christlicher Verwendung werden die heidnischen Symbole gerne apotropäisch, also geisterabwehrend genutzt. Zugleich treten die Tiere als explizit christliche Symbole für Tod und Auferstehung Christi oder für die Evangelisten Markus (Löwe) und Johannes (Adler) in Erscheinung (vgl. Cividale, Sigwaldplatte). Ähnliches gilt für Schlangen, Drachen oder Basilisken, die ebenso apotropäisch in Erscheinung treten oder als Symbol für das Böse oder den Tod stehen und deshalb gerne im Kontext mit dem todüberwindenden Christus auftauchen. Aus dem Altertum übernommene Tiersymbole sind auch Fabelwesen wie Greife oder Einhörner, die sich wie alle genannten Tiere auf den Chorschrankenplatten vorfinden können. Nördlich der Alpen sind vor allem Vogelmotive wie Adler, Sing- oder Wasservögel beliebt, welche häufig in Ranken oder Flechtgitter sitzen und gerne an Früchten naschen. Grundlage für die immer wieder anzutreffenden Tierdarstellungen sind jedoch nicht nur die Bibelstellen, in denen zahlreiche Tiere und ihr Verhalten auf Christus usw. bezogen werden, sondern auch der altgriechische, vermutlich im 2. Jahrhundert in Alexandria entstandene Physiologos. Die darin beschriebenen Eigenschaften, Charakter und Verhalten der Tiere werden in christlicher Zeit uminterpretiert und Analogien zur christlichen Heilsgeschichte hergestellt. So werden die verschiedenen Tiere und ihre Eigenschaften in Bezug zu Christus, seinem Opfertod, seiner Auferstehung oder Erlösung  gesetzt oder geben durch ihre Verhaltensweisen ein Beispiel für christliche Tugenden.

Manche Tiere, wie etwa Schafe oder besonders das ein Kreuz tragende Lamm sind schon seit dem frühesten Christentum direkt als Christussymbol („Lamm Gottes“) oder indirekt mit der Darstellung des „guten Hirten“ verbunden.

Ein Immer wiederkehrendes Motiv vor allem in Gegenden mit spätantik-frühchristlicher Tradition sind antithetisch gruppierte Tiere, die entweder aus einem Gewächs („Lebensbaum“) naschen oder aus einem Kelch trinken.

Medien christlicher Motive: Vorbilder und Abbilder

Die auf Chorschranken der Karolingerzeit dargestellten Motive sowie deren Arrangement sind keine Neuerfindung des Frühmittelalters. Hinsichtlich der Gliederung ihrer Oberflächen erinnern die karolingischen Schrankenplatten stark an die damals sicher noch an einigen Orten sichtbar erhaltenen Fußbodenmosaiken frühchristlicher Kirchenanlagen.

Abb.19. Hemmaberg in Kärnten, frühchristliche Kirchen mit reicher Ausstattung durch Schranken und Bodenmosaik. Glaser 1997, S. 114.
Abb.20. Aquileia, Bischofskirche: Blick in das Innere mit den Schiffsarkaden des 11. Jh. und dem im 20. Jh. wiederentdeckten Bodenmosaik aus der Zeit vor 319. Von Reinhard Hirth – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Abb.21. Aquileia, Bischofskirche: Ausschnitt aus dem frühchristlichen Bodenmosaik mit Salomonsknoten, Blüten- und Sternmotiven sowie geometrischen Mustern. Von I, Sailko, CC BY-SA 3.0

Es ist zu vermuten, dass als Vermittler christlicher Motive in der Merowingerzeit die im Alpenraum mehrfach überlieferten frühchristlichen Kirchenanlagen, wie etwa in Laubendorf[24], auf dem Hemmaberg in Kärnten (Abb. 19),[25] oder in dem im 6. Jahrhundert bedeutsamen Bischofsitz in Teurnia (St. Peter im Holz / Kärnten)[26] eine wichtige Rolle einnahmen. Welchen Einfluss sie in karolingischer Zeit noch besaßen ist nicht zu beantworten, da offenbar viele dieser frühchristlichen Anlagen bereits um 600/10 im Zuge der slawischen Landnahme zerstört wurden. Dennoch ist gerade im Umfeld dieser Kirchenanlagen eine größere Konzentration karolingerzeitlicher Schrankenanlagen festzustellen.[27] Eine zentrale Rolle in der Vermittlung christlicher Motive scheint jedenfalls die Bischofskirche in Aquileia in Oberitalien (Friaul) gespielt haben. Das ursprünglich als Doppelkirchenanlage errichtete, kirchliche Zentrum war bereits vor 319 mit großflächigen Bodenmosaiken ausgestaltet worden, deren im 20.Jh. freigelegter Bestand in Umfang und Erhaltung ebenso verblüfft wie irritiert. So muss der Großteil der Mosaiken der hochrangigen und daher sicher weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bischofskirche noch bis zum Umbau der Kirche im frühen 11. Jh. offen gelegen haben (Abb. 20). Demnach konnte das zu den ältesten christliche Bodenmosaiken zählende Wunderwerk das gesamte Frühmittelalter hindurch als Medium für christliche Motive dienen. Hinzu kommt, dass der hier überlieferte Motivschatz – eingefügt in ein festes Gitterraster – bereits den allergrößten Teil der oben genannten Motive zeigt: Neben geometrischen Mustern sind zahlreiche Variationen des Kreuzmotivs vorhanden. Besonders auffällig sind die zahlreichen Flecht- und Knotenornamente, unter denen vor allem die zahlreichen Salomonsknoten ins Auge fallen (Abb. 21). Hinzu kommen zahlreiche vegetabile Motive, wie Blüten- oder Sternmotive, darunter auch sechsblättrige Rosetten oder Lilien. Unter den zoomorphen Darstellungen finden sich zahlreiche Vögel, u.a. Enten, Hähne (berühmt ist der Kampf zwischen Hahn und Schildkröte), Hühner, Wachteln und Störche, vor allem aber Tauben und Singvögel, von denen viele in Pflanzenzweigen oder Ranken sitzen und Früchte naschen. An Säugetieren zeigen sich vor allem Schafe, Ziegen, Geißböcke, Steinböcke, Hirsche und Hasen. An einigen Stellen finden sich in den Gitterrahmungen Stifterportraits, ebenso das klassisch-frühchristliche Motiv des „Guten Hirten“. Den größten Raum nimmt jedoch das monumentale Mosaik mit der Jonasgeschichte ein, das mit zahlreichen Fisch- wie Fischermotiven verknüpft ist.

Als Motivträger dienen aber keineswegs alleine die christlichen Kultanlagen: so finden sich im rechtsrheinischen Alemannien, in dem (mit Ausnahme von Stein am Rhein) noch bis in die Zeit um 600 frühchristliche Bauzeugnisse fehlen,[28]dieselben Motive oder Motivansammlungen auf christlich geprägten Grabbeigaben.

Abb.26. Espalion (Auvergne), Friedhofskirche des 12. Jh.: Salomonsknoten an Kapitell. TM
Abb.25. Chauvigny, Kirche, Kapitell des 12. Jh.: Adorant mit Kreuzen, Blüten und Salomonsknoten. TM
Abb.24. Landsberg am Lech-Spötting, Grab 8: silber – und goldtauschierte Gürtelschnalle mit Kreuzen und Salomonsknoten. Aus dem reichen Männergrab (A. 7.Jh.) stammt auch ein Goldblattkreuz. Christlein 1978 (1991), Tafel 78.(Ausschnitt)
Abb.23. Giengen an der Brenz, Grab 26 (A. 7. Jh.): von antithetischen Adlern begleitetes Goldblattkreuz mit Salomonsknoten als Kreuzzentrum. Riemer 1997, S. 449.
Abb.22. Aquileia, Dom, Bischofskirche, Mosaik vor 319: Salomonsknoten https://commons.wikimedia.org

Für die Frage, ob es sich bei den Motiven um Schmuckornamente, oder um inhaltsgeladene Symbole handelt, erscheint von besonderer Bedeutung, dass sich dieselben Motivkombinationen praktisch in allen Ländern mit christlicher Architektur und Alltagskultur vorfinden und das nicht nur über einen kurzen Zeitraum, sondern das gesamte Mittelalter hindurch und – insbesondere bei Zeugnissen der sogenannten „Volkskunst“ – noch weit darüber hinaus (Abb. 22-26). Selbst die Motivaufreihungen oder -ansammlungen tauchen immer wieder auf, wie die Bauplastik hoch- und spätromanischer Kirchen im gesamten europäischen Raum nachdrücklich vor Augen führt.

Eine derartige Verbreitung gleichartiger Motive in christlichem Bau- oder alltäglichen Gebrauchskontext durch Raum und Zeit hindurch weist darauf hin, dass die teils schon in vorchristlicher Zeit auftretenden Ornamente in konstantinischer Zeit gezielt zu christlichen Symbolen generiert wurden. Die formgetreue Adaption macht deutlich, dass ihre Gestalt von Beginn an klar definiert war und demnach über Medien unterschiedlichster Art durch alle Zeiten hindurch tradiert wurden. Dabei erscheint von erheblicher Bedeutung, dass die Verwendungsprinzipien der christlichen jenen der vorchristlichen Motive entsprechen. Als Schutz- oder Heilszeichen sind bei merowingerzeitlichen Grabbeigaben „heidnische“, wie auch die hier als „christlich“ interpretierten Symbole an denselben Stellen anzutreffen. Bevorzugt wurden sie bei den Gegenständen verwendet, die als Schmuck am Körper getragen wurden, wie etwa Fibeln, Gürtelschnallen oder Gehänge, ebenso auf den beigegebenen Waffen (vgl. Abb. 24). Beispiele wie das (Toten)-Bett aus Lauchheim, auf dessen Giebelfeld sich eine „sechsblättrige Rosette“ vorfindet, lassen erahnen, dass sich die „christlichen“ Motive natürlich auch auf den nur selten erhaltenen organischen Materialien vorfanden. Deren Zahl dürfte weitaus größer gewesen sein, als es die erhaltenen anorganischen Grabbeigaben suggerieren. Dabei treten die „christlichen Symbole“ erst in der Zeit offen in Erscheinung, für die wir auch in den Schriftquellen erstmals auf Spuren der Christianisierung treffen. Die zeitliche und regionale Parallelität von Auftreten christlicher Symbolik und historisch überlieferter Christianisierung zeigt sich besonders anschaulich in der nordischen oder slawischen Kunst, da die Christianisierung bei diesen Völkern wesentlich später erfolgte, als im fränkischen Reich. Entsprechend finden sich die genannten christlichen Motive hier vermehrt erst seit dem 10./11. Jahrhundert.

Unter den programmatisch zu verstehenden Medien scheint den frühchristlichen und karolingerzeitlichen Chorschranken folglich eine ganz besondere Rolle zuzukommen: Ihre Gestaltung ist betont der Welt zugewandt, sie spricht gezielt Laien an, welche die explizit als christlich intendierten Motive dankbar in ihren alltäglichen Formenschatz übernommen und damit weiter tradiert haben.

Zusammenfassung und Ausblick: die Chorschranke als Medium

Wie aus diesem Überblick deutlich hervorgeht, hatten die Schrankenanlagen der Kirchen insbesondere in der Spätantike und im Frühmittelalter mehrere Aufgaben zu erfüllen. Einerseits dienten sie als räumliche Zäsur zwischen den der „Geistlichkeit“ vorbehaltenen Teilen und „weltlichen“ Bereichen innerhalb der Sakralbauten. Andererseits bilden sie durch ihre aufwendige Gestaltung eine architektonische Überhöhung und zugleich Betonung der sakralen Kernelemente der Kirche.

Durch die Einbindung oder dem Zusammenspiel mit Ambonen, sowie als Träger von Lesepulten fungierten sie zudem als liturgische Hilfsmittel.

Ihre den „Laien“ zugewandte Außenseite wurde als Medium für die Verbreitung christlicher Motive genutzt. Diese Motive, deren Wurzeln weit in die vorchristliche Zeit hineinreichen, dienten gleichermaßen als Ornament und Heilszeichen, und als verbindendes, identitätsstiftendes Element eines geografisch expandierenden Christentums.

Wenngleich praktisch nur steinerne Schranken oder Schrankenteile erhalten geblieben sind oder bei archäologischen und bauarchäologischen Untersuchungen entdeckt wurden, so ist davon auszugehen, dass es auch eine große Zahl an hölzernen Schranken gegeben hat. Für deren Existenz spricht die der Holzbautechnik entsprechende Bauweise der steinernen Schrankenanlagen.

Die hölzerne Schranke der Holzkirche des Campus Galli ist – wie die Kirche selbst –eine hypothetische Konstruktion nach dem Vor- oder Abbild der steinernen Anlagen. Dennoch vermag sie dem Besucher eine für das 9. Jahrhundert und eine klösterlich genutzte Holzkirche begründbare Lösung anzubieten, um die genannten vielfältigen Eigenschaften dieses Ausstattungselements zu veranschaulichen.

Dem Inneren der Holzkirche verleiht sie eine überraschende räumliche Tiefe und damit auch dem Raum eine Wirkung, die von Besuchern als etwas spirituell Anziehendes empfunden wird. Ihre Ausgestaltung lässt das Auge ebenso verweilen wie schweifen und erhöht die Würde und den Wert eines solchen Ortes. Bei zahlreichen Besuchern der vergangenen Saison rief die Schrankenanlage in Verbindung mit dem schwachen diffusen Licht bereits vor ihrer Vollendung eine feierliche Stimmung hervor, viele erheben im Innern der Holzkirche kaum noch ihre Stimme, setzen sich hin und lassen den Raum beinahe meditativ auf sich wirken.

Schon alleine dieser Effekt führt die einstige sakrale Bedeutung dieser Raumteiler spürbar vor Augen. Wieviel mehr muss eine solche Konstruktion auf die zutiefst im Glauben verwurzelten Menschen im Frühmittelalter gewirkt haben! Aus dieser spirituellen Wirksamkeit der Anlagen erklärt sich der hohe Aufwand, der zur Erstellung solcher Ausstattungselemente aufgebracht wurde – damals wie heute.

Dieser Beitrag ist auch in gedruckter Form erschienen in der „Chronik 2018“ des Gemeinerverlags.

https://www.gmeiner-verlag.de/chroniken/titel/1801-karolingische-klosterstadt-messkirch-chronik-2018.html

Literatur

Christlein 1978/1991

Rainer Christlein: Die Alamannen,  Stuttgart/Aalen 1978 (3. Aufl. 1991)

Dannheimer 1988

Hermann Dannheimer: Die agilolfingerzeitlichen Klöster, 2. Archäologische Spuren. In: Hermann Dannheimer und Heinz Dopsch: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488-788. Katalog Rosenheim/Bayern und Mattsee/Salzburg 1988, S. 311-317.

Erdmann 1978

Wolfgang Erdmann: Die Ausgrabungen in St. Peter und Paul zu Reichenau-Niederzell – Ein erster Überblick, Denkmalpflege in Baden Württemberg 1978, Heft 2, S. 8-18.

Erdmann 1993

Wolfgang Erdmann: Die Reichenau im Bodensee – Geschichte und Kunst,  10. Neu bearb. Aufl.  Königstein im Taunus 1993.

Glaser 1997

Franz Glaser: Frühes Christentum im Alpenraum, Darmstadt 1997.

Herzog und Napierala 2015

Johannson-Meery 1993

Barbara Johannson-Meery: Karolingerzeitliche Flechtwerksteine aus dem Herzogtum Baiern und aus Bayerisch-Schwaben. Kataloge der prähistorischen Staatssammlung  Nr.27 (hgg. von Hermann Dannheimer), Kallmünz/Opf. 1993.

Karpf 2001

Kurt Karpf: Frühmittelalterliche Flechtwerksteine in Karantanien : marmorne Kirchenausstattungen aus tassilonisch-karolingischer Zeit. Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie 8, Innsbruck 2001.

LCI

Lexikon der christlichen Ikonographie, Freiburg 1972.

Müller / Knaut 1987

Wolfgang Müller / Matthias Knaut: Heiden und Christen. Archäologische Funde zum frühen Christentum in Südwestdeutschland, Stuttgart 1987.

Nothdurfter 2002

Hans Nothdurfter: St. Benedikt in Mals, Mals / Lana 2002.

Putze 1991

Matthias Putze: Zu den Bauten des Aureliusklosters. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991, Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden Württemberg Band 10/1 (Stuttgart 1991), S. 11-62.

Quast 1997

Dieter Quast: Opferplätze und heidnische Götter. Vorchristlicher Kult In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.): Die Alamannen, Stuttgart 1997, S. 433-440.

Riemer 1997

Ellen Riemer: Im Zeichen des Kreuzes. Goldblattkreuze und andere Funde mit christlichem Symbolgehalt. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.): Die Alamannen, Stuttgart 1997, S. 447-454.

Righetti Tosti-Croce 1990

Marina Righetti Tosti-Croce: VII. La Scultura. In: Gian Carlo Menis (Hg.): I Longobardi, Katalog der Ausstellung in Cividale del Friuli 1990.

Roth-Rubi 2015

Katrin Roth-Rubi (in Zusammenarbeit mit Hans Rudolf Sennhauser): Die frühe Marmorskulptur aus dem Kloster St. Johann in Müstair, Ostfildern 2015.

Scholkmann 2018

Barbara Scholkmann: Die Martinskirche in Sülchen im Kontext der frühmittelalterlichen Kirchenlandschaft in Alemannien. In:  Herbert Aderbauer und Harald Kiebler (Hrsg.): Die Sülchenkirche bei Rottenburg. Frühmittelalterliche Kirche – alte Pfarrkirche – Friedhofskirche – bischöfliche Grablege, Lindenberg im Allgäu 2018,  S. 146-171.

Untermann 2006

Matthias Untermann: Architektur im frühen Mittelalter, Darmstadt 2006.

Jacobsen/Schäfer/Sennhauser 1991

Werner Jacobsen/Leo Schäfer/Hans Rudolf Sennhauser (Bearb.): Vorromanische Kirchenbauten, Katalog der Denmäler bis zum Ausgang der Ottonen, Nachtragsband, München 1991.

Will 2001

Madeleine Will: Die ehemalige Abteikirche St. Peter zu Metz und ihre frühmittelalterlichen Chorschrankenelemente, Dissertation Bonn 2001.

[1] Herzog und Napierala 2015.

[2] Untermann 2006, S.110. Die Rekonstruktion des Prozessionsweges mit den Altarstellen erinnert dabei so stark an die Konzeption des Klosterplans, dass er vermutlich als Vorbild für die Rekonstruktion der Altardisposition in der Klosterkirche in Centula diente.

[3] So z.B. bei der nach Christlein angeblich Anfang des 7. Jahrhunderts entstandenen Holzpfostenkirche auf dem merowingerzeitlichen Gräberfeld in Staubing bei Weltenburg /Bayern. Vorromanische Kirchenbauten 1991, S. 398.

[4] Will 2001, S.69.

[5] Zu beachten ist, dass sich vergleichbare Holzverbindungen auch im Schreinerhandwerk vorfinden lassen.

[6] Siehe: Roth-Rubi 2015, S. 72 und 113.

[7] Glaser 1997, S. 130f. Eine hölzerne Schwelle, die am wahrscheinlichsten einer hölzernen Chorschranke zuzuordnen ist, fand sich im Ursprungsbau der Pfarrkirche St. Maria Magdalena in Stierva / Kt. Graubünden, einer kleinen steinernen (Mauerstärke 0,6 m!) Saalkirche mit halbrunder, nicht eingezogener Apsis aus der Zeit vor 840 (a). Siehe: Vorromanische Kirchenbauten 1991, S. 401.

[8] Erdmann 1978.

[9] Vorromanische Kirchenbauten 1991, 343f; Erdmann 1993, S. 19-22.

[10] Nothdurfter 2002.

[11] Schiff: 19,50 x 9,82 Meter lichte Weite.

[12] Roth-Rubi 2015, S. 167.

[13] Untermann 2006, S. 104. Der bei Untermann wiedergegebene Grundriß der Schranke weicht allerdings von der auf Herrmann Dannheimer fußenden Rekonstruktion und Beschreibung in Vorromanische Kirchenbauten 1991, S.360f. sowie bei Dannheimer 1988, S. 316 ab. Hier ist die Chorschranke als geradlinige Abtrennung etwa auf halber Länge des Kirchenschiffs rekonstruiert.

[14] Kurt Karpf: Frühmittelalterliche Flechtwerksteine in Karantanien. Marmorne Kirchenausstattungen aus tassilonisch-karolingischer Zeit. Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie 8, Innsbruck 2001, S. 29-40.

[15] Karpf 2001, S. 29.

[16] Dieselbe Auffassung verrät auch das berühmte Taufziborium des Calixtus in Cividale aus dem 8. Jahrhundert.  Anders scheint es sich bei Altarziborien zu verhalten, wie der erhaltene Baldachin des Eleucadius in St. Apollinare in Classe bei Ravenna nahelegt. Hier sind sowohl die Außen- als auch die Innenseiten der Arkadenplatten gestaltet.

[17] Die Schrankenplattenfragmente werden hier als „merowingisch“ angesehen. Die große Ähnlichkeit in der Gestaltung etwa zu Capena (San Leone) oder auch Frauenchiemsee spricht dagegen für eine Entstehung im ausgehenden 8. Jh.

[18] Johannson-Meery 1993

[19] Karpff 2001

[20] Will 2001

[21] Roth-Rubi 2015.

[22] LCI, Bd.4, Sp. 315-317.

[23] Quast 1997, S. 438.

[24] Glaser 1997, S. 130f.

[25] Glaser 1997, S. 96-120.

[26] Glaser 1997, S. 131-141.

[27] Karpf 2001, S. 72.

[28] Vgl. dazu die aktuelle Zusammenstellung der frühesten Kirchenbauten bei: Scholkmann 2017, S. 164-170.

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