Seit etwa zwei Wochen ist ein großes Holzkreuz in Arbeit. Dieses Kreuz soll in der Mitte des Obstgartens aufgestellt werden, der im Klosterplan auch gleichzeitig der Friedhof der Mönche ist.
Im Klosterplan ist dieses Kreuz von einem Quadrat eingerahmt, und die Beschriftung sagt: “Unter diesen Hölzern der Erde ist das heiligste immer das Kreuz, an dem duften die Früchte des ewigen Heils” (Tremp 2014). Tremp weisst darauf hin, dass diese Zeilen Bezug nehmen auf Verse von Venantius Fortunatus (Carm. II, 1, 9-12) und das Kreuz in der praktischen Umsetzung deshalb nicht zwingend aus Holz sein muss. Wir sind der Meinung, dass die Verwendung von Holz in der aktuellen Phase unseres Projekt jedoch deutlich schlüssiger ist, und dieses Holzkreuz dann später einmal durch ein Steinkreuz ersetzt werden könnte.
Bei dem Entwurf für das Holzkreuz haben wir uns dennoch an steinernen Kreuzen aus dem Frühmittelalter orientiert, da wegen der Vergänglichkeit von Holz natürlich keine hölzernen Kreuze überliefert sind.
Den Fortschritt der Arbeiten am Holzkreuz können die Besucher jederzeit in einer Nische im Wald beim Obstgarten/Friedhof verfolgen, direkt an der Stelle, wo die Eiche für das Kreuz auch gefällt wurde. Die Herstellung des Kreuzes in diesem Jahr wird möglich gemacht durch die großzügige Spende einer Stifterin, die namentlich jedoch nicht genannt werden möchte.
Hier die bisher erfolgten Arbeiten:
- Frisch gefällter Baum, wird entastet und abgelängt.
- Grobes Zurichten des Stammes, indem Kerben eingeschlagen werden, und dann große Schollen weggespaltet werden.
- Blick aus der anderen Richtung. Die abgespalteten Schollen werden zu Holznägeln und anderen kleinen Dingen weiterverarbeitet.
- Dann beginnt die Nacharbeit der Seite mit der Axt. Ist eine Seite fertig, wie hier auf dem Bild, wird der Stamm gedreht.
- Hier wird bereits die vierte und letzte Seite behauen. Im unteren Teil bleibt der Stamm dicker, um eine bessere Verankerung im steinernen Sockel zu ermöglichen.
- Fertig behauen zu einem mächtigen Balken mit quadratischem Querschnitt.
- Die Feinkonturen werden angezeichnet.
- Durch weiteres Behauen mit der Axt nähert sich Stefan den endgültigen Konturen des Kreuzes an. Hinten links sieht man das noch rohe Stück, aus dem die Querarme des Kreuzes entstehen werden.
- Das feine Behauen auf die Endabmessungen. Erst wenn die Form fertig ist, beginnt das Schnitzen der Ornamente.
- Der erste Teil des Kreuzes nimmt Form an. Nebenher wird bereits das Holz für die Querarme bearbeitet.
- Inzwischen sind beide Teile des Kreuzes zusammengefügt. Das Bild gibt schlecht die Dimensionen wieder, es ist wirklich mächtig!
- Das Kreuz in seinen endgültigen Dimensionen – nun erfolgt das Schnitzen der Ornamente.
- Das Holzkreuz für den Freidhof/Obstgarten ist fertig beschnitzt und wird am 14.September aufgestellt.
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