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Insbesondere im Frühling wird uns immer wieder bewusst, wie hart der mittelalterliche Alltag in der Landwirtschaft war. Hier gibt die Natur einen hohen Takt vor, man sieht sich mit einer „explodierenden“ Vegetation konfrontiert und mit unbeständigem Wetter, ist aber gezwungen die Arbeiten auf dem Acker durchzuführen weil sonst die Ernte in Gefahr ist. Denn eines ist klar: ernten kann nur wer auch sät…

Löwenzahn ist besonders hartnäckig und verbreitet sich schnell. Foto: J.Waffenschmidt
Löwenzahn ist besonders hartnäckig und verbreitet sich schnell. Foto: J.Waffenschmidt

Bevor die Äcker eingesät werden können, werden Ackerunkräuter herausgehackt und der Boden gelockert. Mareike und Nicole sind für jede helfende Hand dankbar, denn seit die Sonne den Boden erwärmt, sprießen auch diejenigen Pflanzen, die man eigentlich nicht so gerne sieht, wie der Löwenzahn und die Disteln. Im steten Bestreben, den Löwenzahn zu dezimieren, der nur infolge der modernen Landwirtschaft so massenhaft vorkommt, werden Wurzeln herausgestochen oder gehackt, oder die Blüten abgemäht bevor sich die Samen der „Pusteblumen“ weiter verbreiten können. Ziel ist es, auf den Wiesen wieder das artenreiche Grünland anzusiedeln, das in einer frühmittelalterlichen, extensiv genutzten Fläche bestanden hätte. Auch unsere Wiesen werden aktuell von Schafen beweidet, die in den letzten Wochen Lämmer bekommen haben. Ein wirklich schöner Anblick!

Um die Äcker für die Aussaat vorzubereiten, halfen in den vergangenen Tagen auch viele ehrenamtliche Kräfte mit, bei denen wir uns sehr bedanken, denn nur mit vielen Menschen bekommt man bewältigt, was heute eine Maschine in kurzer Zeit erledigen könnte! Und weil die Ochsen über den Winter so zugelegt haben, dass erst ein neues Kummet gemacht werden muss, sind auch die momentan keine Hilfe… Mareike spannte am Samstag kurzerhand ein paar kräftige Burschen vor die Egge… 🙂 Man muss sich nur zu helfen wissen!

Nicole ist gelernte Gärtnerin, sie unterstützt Mareike seit dieser Saison auf dem Acker. Foto: J.Waffenschmidt.
Nicole ist gelernte Gärtnerin, sie unterstützt Mareike seit dieser Saison auf dem Acker. Foto: J.Waffenschmidt.

Viele dieser Arbeiten konnten im April nur eingeschränkt durchgeführt werden, es war schlichtweg zu nass. Insbesondere die konkurrenzschwachen Arten wie Linsen, benötigen ein sauberes, gut abgetrocknetes Saatbett. Heutzutage pflügt man tief und wendet dabei die Schollen, sodass die „Unkräuter“ nicht wieder durchwachsen können. Ein frühmittelalterlicher Hakenpflug wäre dazu nicht in der Lage, und so nutzen auch wir einen Pflug der zwar im Herbst von einem kleinen Traktor gezogen werden musste, der aber den Boden ähnlich flach umbricht wie der Hakenpflug. Klee, Disteln und Löwenzahn wachsen wieder durch und müssen händisch herausgehackt werden, eine sehr zeitaufwändige Arbeit!

…aber das meiste ist geschafft, Lein, Gerste, Schwarzhafer und Gelbweizen, verschiedene Hülsenfrüchte (Ackerbohne, Platterbse, Erbse, Linse), Mohn und Ackergemüse sind gesät. Ab Mitte Mai, wenn kein Nachfrost mehr droht, können dann auch Flaschenkürbisse, Melonen, Gurken und Hirse gesät werden. Im Sommer ist der Acker dann ein herrlicher Anblick, und die Mitarbeiter dürfen sich schon auf einen reich gedeckten Tisch freuen. Denn wer viel arbeitet, muss auch viel essen!

Auch das Abmähen während der Blüte hilft, den Löwenzahn an der Weiterverbreitung zu hindern.
Auch das Abmähen während der Blüte hilft, den Löwenzahn an der Weiterverbreitung zu hindern. Foto: J.Waffenschmidt
Mutterschaf und Lamm erholen sich in der Sonne. Foto: J.Waffenschmidt.
Mutterschaf und Lamm erholen sich in der Sonne. Foto: J.Waffenschmidt.
Die ersten Pflänzchen sind zu sehen. Bis es erstmal soweit ist, war viel Arbeit notwendig.
Die ersten Pflänzchen sind zu sehen. Bis es erstmal soweit ist, war viel Arbeit notwendig.

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